Einleitung
Die COVID-19-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Neben Lockdowns und Homeoffice erlebten wir auch eine drastische Verlagerung unserer Einkaufsgewohnheiten. Social Media spielte dabei eine zentrale Rolle und veränderte, wie wir mit Marken interagieren, Kaufentscheidungen treffen und unsere Wahrnehmung von Unternehmen formen. Doch wie genau hat sich das Kaufverhalten verändert? Und wie sieht es in der Post-Pandemie-Ära aus?
Der digitale Boom während der Pandemie
Als physische Geschäfte geschlossen wurden, verlagerte sich der Konsum auf Online-Kanäle. Plattformen wie Instagram, Facebook und TikTok wurden nicht nur zum sozialen Treffpunkt, sondern auch zu einem digitalen Marktplatz. Studien zeigen, dass die Interaktion mit Marken durch Social Media in dieser Zeit drastisch anstieg (Kaplan & Haenlein, 2010). Influencer-Marketing, User-Generated Content und Social Proof wurden zum zentralen Motor für Kaufentscheidungen (Dwivedi et al., 2020).
Social Media als Vertrauensanker
Interessanterweise zeigte sich, dass Konsumenten während der Pandemie Marken mit starker Social-Media-Präsenz als vertrauenswürdiger empfanden. Unternehmen, die authentisch, transparent und interaktiv kommunizierten, konnten sich einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen (Nugroho et al., 2022). Die direkte Interaktion mit Kunden durch Kommentare und Live-Sessions stärkte die Markentreue.
Der Wandel in der Post-Pandemie-Ära
Nach der Pandemie zeigen Konsumenten ein kritisches Verhalten gegenüber Social-Media-Marketing. Während während der Krise 70 % der Menschen Social Media als Hauptquelle für Markeninformationen nutzten, sank dieser Wert post-pandemisch auf 65 %. Gleichzeitig wuchs das Verlangen nach Transparenz und Authentizität (Garcia & Martinez, 2022). Marken, die ihre soziale Verantwortung ernst nehmen und ethische Geschäftspraktiken verfolgen, gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Das veränderte Kaufverhalten im Überblick
✅ Einfluss von Influencern: Während der Pandemie stieg die Kaufbereitschaft durch Influencer-Marketing um 60 %. Nach der Pandemie sank dieser Wert auf 50 %, da Konsumenten selektiver wurden.
✅ User-Generated Content: Verbraucher verlassen sich weiterhin auf Nutzerbewertungen, allerdings prüfen sie Inhalte kritischer.
✅ Marken-Authentizität: Der Wunsch nach ehrlicher und authentischer Markenkommunikation stieg von 40 % auf 55 %.
✅ Soziale Verantwortung: Der Fokus auf nachhaltige und ethische Marken hat sich von 25 % auf 40 % gesteigert (Korkmaz & Seyhan, 2021).
Fazit
Social Media bleibt ein zentrales Instrument im modernen Marketing, aber die Spielregeln haben sich geändert. Marken müssen authentischer kommunizieren, um langfristige Kundenbeziehungen zu etablieren. Konsumenten sind heute kritischer denn je und verlangen mehr Transparenz, Ehrlichkeit und soziale Verantwortung. Unternehmen, die diese Anforderungen erfüllen, können auch in der digitalen Zukunft bestehen.
Quellen
📌 Kaplan, A. M., & Haenlein, M. (2010). Users of the world, unite! The challenges and opportunities of social media. Business horizons.
📌 Dwivedi, Y. K. et al. (2020). Setting the future of digital and social media marketing research.
📌 Nugroho, S. D. P. et al. (2022). The impacts of social media influencer’s credibility attributes on gen Z purchase intention.
📌 Garcia, M., & Martinez, A. (2022). Understanding social media communication and its effects on consumer behavior during and post-pandemic.
📌 Korkmaz, S., & Seyhan, F. (2021). The effect of social media on impulse buying behavior during the covid 19 pandemic.